Johannes Hirsch

Freunde, die mich näher kennen, sagen mir oft, dass sie meinen Familiennamen in jeder Hinsicht sehr passend finden: Das edle Rotwild in unseren Wäldern ist bekannt dafür, dass es vor Hindernissen nicht zurückscheut, sondern unbeirrt auf seinem Weg bleibt – und dann im Sprung darüber hinwegsetzt. Und ich muss zugeben: Eigensinn ist tatsächlich eine meiner hervorstechendsten Eigenschaften, das habe ich von meinem Vater. Mein Vater Josef Hirsch ist ein unglaublich zielstrebiger Mann, der sich nicht abbringen lässt, wenn er einmal von einer Idee überzeugt ist.

Ja sicher, es war eine sehr eigensinnige Entscheidung, als wir unser gesamtes Sortiment auf Schraubverschluss umstellten – aber die Entwicklung hat uns Recht gegeben, heute wird der Schraubverschluss von Sommeliers und Weinkennern gleichermaßen gelobt. Radikal war es auch, dass wir  schon 1999 beschlossen haben, nur mehr Grünen Veltliner und Riesling anzubauen. Aber diese Entscheidung fußte auf den Kenntnissen über die Region, die Böden und das Klima, die wir in vielen Jahren erworben haben. Meine Erfahrung hat mich überzeugt, dass die Sorten Grüner Veltliner und Riesling am besten für das Kamptal geeignet sind. Inzwischen hat ja die Einführung der DAC-Gebietsmarke genau dieselbe Einsicht zur offiziellen Philosophie der Region gemacht.

Unser Weingut ist ein Familienbetrieb. Meine Frau Sandra und ich bewirtschaften 31 Hektar Rebfläche, tatkräftig unterstützt von meinem Vater Josef und meiner Mutter Christine. Wir sind stolz darauf, dass wir einige der besten Lagen unseres Gebiets bewirtschaften können: Lamm, Gaisberg, Grub, Renner und den legendären Heiligenstein. Die Böden und das Kleinklima lassen dort Weine von tiefer Aromatik und Kraft entstehen, die sich überdies durch großes Reifepotenzial auszeichnen.

„Ich empfinde eine tiefe Liebe zu dieser Region und ihren Böden. Nirgendwo anders auf der Welt könnte ich Wein machen, denn meine Gewächse sind Herkunftsweine, die ihren Charakter aus dem Boden ziehen. Es sind zugleich Weine für Genießer mit Verständnis, für geduldige Liebhaber, die dem Wein die nötige Zeit geben, bis er sich öffnet.“